Castello Sforzesco & Parco Sempione
Die Burg der Herrscherfamilien Mailands (zuerst die Visconti, dann die Sforza) entstand, um Sicherheit vor den eigenen Untertanen zu geben – und nicht etwa, um die Stadt vor äußeren Feinden zu schützen. Ab 1368 wurde ein erstes Kastell an der Stadtmauer errichtet. Ludovico il Moro ließ es Ende des 15. Jhs. mit schlossähnlichen, repräsentativen Gebäuden u.a. von Bramante und Leonardo ausbauen. Die Anlage wurde Vorbild für den Bau des Kremls, der ab 1485 in Moskau von italienischen Künstlern errichtet wurde. Unter Spaniern und Österreichern diente das Castello weiterhin als Residenz und Zitadelle; von hier aus ließ General Radetzky während der Märzaufstände 1848 die Stadt beschießen. Eine Restaurierung des späten 19. Jhs. verfälscht durch die Betonung des höfischen Charakters die Geschichte. Der Turm über dem Eingangstor ist eine Nachbildung des 1521 zerstörten Turms, den der Renaissancebaumeister Filarete entworfen hatte. Im Inneren hinter dem Waffenhof liegen die Zugänge zu den Museumsanlagen
Parco Sempione
Der Landschaftsarchitekt Emilio Alemagna hat um 1890 auf dem Gelände hinter dem Castello Sforzesco diesen herrlichen Park angelegt: mit Denkmälern (u.a. für Napoleon III.), einer Brunnenanlage von Giorgio De Chirico („Bagni Misteriosi“), Spielplätzen und einem kleinen See. Am Rand nahe dem Arco della Pace liegt die von Antonio Canova erbaute klassizistische Arena – ein Sportstadion, in dem früher Inter und Milan ihre Spiele austrugen.
Arco della Pace
Auf dem „Friedensbogen“ thront die Siegesgöttin, weil er – 1807 von Luigi Cagnola im neoklassizistischen Stil gebaut – ursprünglich als Triumphbogen für die Erfolge Napoleons werben sollte. Später verewigten sich hier zunächst die Österreicher und dann die Piemontesen als Einiger Italiens.